BTV LK-Camp
Ali Bey Club Manavgat 30.03. - 06.04.2025



















120 motivierte Teilnehmer nutzten die Woche, um sich gemeinsam mit dem erfahrenen BTV-Camp-Team intensiv auf die bevorstehende Tennissaison vorzubereiten.
Am Ende der Woche reisten die Teilnehmer mit einem Koffer voller neuer Eindrücke, wertvollem Trainingsinput und hochmotiviertem Mindset nach Hause. Das positive Feedback an die Organisatoren zeigte: Die Rückkehr nach Manavgat war für alle ein voller Erfolg.
Einen ganz besonderen Einblick in seine Camp-Woche gibt uns ein ganz spezieller Teilnehmer … viel Freude beim Lesen!
Meine sehr subjektiven Eindrücke aus dem BTV-Camp zur Saisonvorbereitung im Ali Bey Club Manavgat – von Achim Fessler
Inzwischen bin ich seit knapp 17 Jahren für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des BTV verantwortlich. In dieser Zeit hatte ich mehrfach die Gelegenheit, über die BTV-Tenniscamps zu berichten. Ob in Bol auf Brac, in diversen Camps in der Türkei oder vergangenes Jahr im Kalimera Kriti auf Kreta. Auch im Tannenhof war ich schon dabei. Meistens habe ich in zwei, drei Tagen vor Ort Eindrücke, Fotos und Stimmen gesammelt und anschließend in den diversen BTV-Kanälen veröffentlicht. Nun bin ich erstmals als Teilnehmer mitgereist und war eine ganze Woche im Ali Bey Club Manavgat dabei. Was ich dabei erlebt und beobachtet habe, teile ich Euch im Folgenden gerne mit. Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Lektüre!
Doppelkopf statt Doppelfehler
Die Reise ins BTV-Tenniscamp beginnt mit einer Hiobsbotschaft: Die ganze Woche über soll das Wetter in Manavgat schlecht werden – so zumindest kündigen das diverse Wetter-Apps an. Auf dem Flughafen München machen unter den Mitreisenden Starkregen-Videos vom schon tags zuvor in der Türkei angekommenen BTV-Team die Runde und scheinen diese Vorhersage zu bestätigen. Nach kurzer Beratung ist klar: Wir werden uns mit Schaf- und Doppelkopf über Wasser halten müssen. Das Kartendeck kostet im Flughafen-Presseshop den Wucherpreis von knapp 12 Euro. Aber egal, ich kaufe es trotzdem und stopfe es in den prall gefüllten Tennisrucksack, den ich als Handgepäck dabeihabe. Auf geht’s!
Wow – die Chippendales
Bei der offiziellen Begrüßung stehen sechs attraktive Männer brav und identisch angezogen in einer Reihe auf der Bühne. Stefan, Attila, Tino, Fabian, Ralph und Thomas – sind das die Ober, die den Cocktail servieren wollen? Oder gar die Chippendales? Werden sie jetzt gleich ihre gestählten Oberkörper entblößen? Weit gefehlt, es sind die BTV-Campcoaches, ausdrucksstarke und sehr unterschiedliche Trainer-Charaktere, das merkt man gleich, als sich jeder einzelne kurz vorstellt. Auch Turnierleiter Peter und Social-Media-Man Nico reihen sich bestens ein. Neben den acht Männern ist Campleiterin Kerstin die einzige Frau im Team (da muss der BTV wohl noch etwas an der Quote feilen!). Sie ist die Leaderin der Gang, kennt nahezu alle Reisenden persönlich, hat schon Wochen auf das Camp hingearbeitet und das Geschehen stets im Griff. Kerstin hat für alle Teilnehmer ein offenes Ohr, ist immer ansprechbar und dabei unnachahmlich charmant – ein Rätsel, wie sie während der Woche Orgastress, Gewitterwolken und Schlafdefizit wegsteckt und immer fröhlich bleibt. Oder liegt das einfach daran, dass sie in ihrem „anderen Leben“ Achtsamkeitstrainerin ist?
Standing Ovations für den Guru
Beim täglichen Warm-Up- und Cool-Down-Programm gibt’s anfangs nur Übungen im Stehen. Der nasse Fitnessfreiplatz auf Kunstrasen lässt nichts anderes zu. Daher bekommt „Bewegungsguru Apple“ seinen wohlverdienten Applaus für das einzigartige Training und die humorvollen Ansagen am Ende seines Programms immer als Standing Ovations dargebracht. Geschickt eingefädelt, mein Lieber, da muss man erst mal draufkommen 😉 … Aber verdient hat „Apple“ die Ovationen allemal. Seit er bei den Camps die Teilnehmer auf jede Übungseinheit passgenau vorbereitet und danach die geschundenen Körper wieder abkühlt, gibt es kaum noch Verletzte zu verzeichnen. Seine täglich neu gestalteten Einheiten sind beliebt, selbst morgens in aller Herrgottsfrüh. „Sogar am Montag um 8.05 Uhr waren alle 40 Damen der ersten Trainingseinheit am Start – das hätte ich mir nie träumen lassen“, zeigte er sich selbst entzückt.
Meine Trainingsgruppe
Ich habe meine Mitspieler in der Trainingsgruppe nicht gefragt, ob ich ihre Klarnamen veröffentlichen darf. Daher arbeite im Folgenden mit Pseudonymen. Stefan allerdings, unseren Trainer, den darf ich outen. Als wunderbaren Coach, der seine Schützlinge mit wenigen, aber tennisphilosophisch, theoretisch und taktisch fundierten Hinweisen immer wieder überrascht und dadurch spielerisch auf höhere Ebenen hievt. Was der sonst schweigsame Schwede (er hat übrigens vor langer Zeit in der ersten Runde von Wimbledon gegen seinen Landsmann Edberg 0:6, 0:6, 0:6 verloren, spricht aber erst seit kurzem offen über dieses Ereignis) überhaupt nicht fassen kann, sind Menschen, die abends auf der Tanzfläche elastisch sind wie Grashalme im Wind, hüpfen können wie junge Rehe auf der Weide und eine Ausdauer an den Tag legen wie Boris Herrmann bei der Weltumsegelung. Die aber tags drauf im Training beweglich sind wie ein Flutlichtmast. „Was machst du da? Warum gehst du nicht zum Ball? Warum bleibst du an der T-Linie stehen?“ Armer Waldemar (Pseudonym) – der Supertänzer bekommt am Tag nach der Camp-Party ganz schön was zu hören. Egal, alle haben die ganze Woche über viel Freude an den Übungen, die sich ab Mitte der Woche am Doppelspiel orientieren. Mikki, Karl, Wolle, Nico, Torsten, Waldemar, Axel (Pseudonyme) und ich – die Herren-2-Gruppe ist von Kerstin sehr homogen zusammengestellt, spielerisch und menschlich passt das perfekt.
Wenn beide gleichzeitig gut spielen
Wegen eines Bandscheibenvorfalls im Januar und eines, ähm, „Bandscheibenrückfalls“ im März 24 konnte ich das vergangene Jahr über kaum Sport treiben. Nun geht es mir körperlich zwar immer besser, aber ich habe mich dennoch nur zum LK-Doppel angemeldet. Ans Einzel zusätzlich zum Training traue ich mich noch nicht ran. Mein Doppelpartner ist Nico (Pseudonym), wir haben uns in der Trainingsgruppe gefunden. Nico ist groß und Linkshänder, hat eine gute einstellige LK und grundsätzlich ein gesundes Selbstbewusstsein. Ich mag ihn sehr! Im Doppel gegen die furchteinflößenden Herren-50-Regionalligaspieler aus Gräfelfing, die schon seit Jahren zu den Wiederholungsreisenden in den BTV-Camps zählen und einfach sehr, sehr nette Menschen und verdammt gute Tennisspieler sind, sehen wir anfangs kein Land. 1:6, Nico ist nervös und ich spiele schlecht. Doch nach dem knappen Gewinn des ersten Spiels im zweiten Satz läuft es plötzlich bei uns. Wie das im Doppel halt manchmal so passiert, wenn beide Spieler gleichzeitig ihr Toplevel abrufen (was leider selten der Fall ist). Wir holen uns Durchgang zwei mit 6:1. Im Match-Tiebreak liegen wir leider schnell zurück und verlieren am Ende verdient 7:10. Dennoch ein großartiges Match und ein unvergessliches Erlebnis für Nico und mich!
Spirituelle Spirituosen
Erstaunlich, wie viel man trinken kann, wenn das Getränk kostenlos bzw. im Reisepreis inbegriffen ist. Täglich beobachte ich Menschen, die morgens mit einigen Tassen Cappuccino starten und abends die Bar erst spät und nach einer knapp zweistelligen Zahl an Kaltgetränken verlassen. Sehr beliebt sind offensichtlich: das heimische Efes, der trübwässrige Raki und der mir bislang nicht bekannte Gentlemen Jack. Auch der gemeine Gin Tonic und der sattsam bekannte Campari Orange rangieren weit oben auf der Beliebtheitsskala. Das All-Inklusive-Plus-XXL-Superior-Deluxe-Paket (oder so ähnlich) macht es möglich. Dass beim täglichen Training und bei den LK-Matches dennoch keine kaltgetränkebedingten Ausfälle zu verzeichnen sind, grenzt für mich an ein Wunder. Oder wie heißt es so schön: Spirit, spirituell, Spirituosen.
Dahoam in Manavgat
Als ich Anfang der 2000er-Jahre erstmals den Ali Bay Club Manavgat betrat, war ich – um mit Thomas Tuchel zu sprechen – schockverliebt. Die wunderschöne Anlage im orientalischen Stil, die direkte Lage am Meer, das überwältigende Tenniszentrum mit 60 bestens gepflegten Sandplätzen. Die netten Menschen im Service, an den Bars, im Restaurant. Das unfassbar reichhaltige Buffet morgens, mittags und abends. Die quietschbunten Desserts. Hier fühlte ich mich sofort „dahoam“. Seit meinem ersten Besuch hat sich im Club glücklicherweise wenig verändert, gefühlt sind nur ein paar Padelplätze dazugekommen. Auch meine Liebe ist geblieben. Heimat eben!
Mehr Sport an einem Tag? Für mich unmöglich!
Am Mittwochvormittag fällt das Trainingsprogramm wegen eines starken Gewitters aus. Es bleibt der einzige Ausfall während der gesamten Woche, das Programm wird aber am Samstag nachgeholt. Das Wetter ist – in meiner Wahrnehmung – viel besser als auf den Apps angekündigt und für das Training top, windstill und nicht zu heiß. Am Mittwochvormittag heißt mein Ersatzprogramm zunächst: Tischtennis. Mit drei der sehr, sehr netten, hervorragenden Ballsportlern aus Gräfelfing geht’s zu den überdachten Platten, die etwas versteckt neben der Showbühne zu finden sind. Drei Doppel „best of five“, jeder mit jedem gegen die anderen. Es entwickeln sich harte Fights und großartige Ballwechsel, es wird geflucht und gejubelt. Alle sprühen vor Ehrgeiz, keiner will verlieren, Tennisspieler eben. Die Materialvorteile (der Clubchef aus Gräfelfing, ein hervorragender Tischtennisspieler, hat seine eigenen Schläger dabei. Die Hölzer aus Schweden, über 40 Jahre alt, die Beläge haften wie Kaugummi und entwickeln einen extremen Spin im Ball) werden klaglos hingenommen. Großer Sport. Und das war nur der Anfang eines Tages, der mit einem Wolkenbruch beginnt und an dem ich so viel Sport treiben werde, wie gefühlt im ganzen Jahr 2024 nicht. Nach dem Mittagessen wird das Wetter nämlich wieder richtig gut, die Tennisplätze sind trocken und bespielbar. Mit einem anderen der sehr, sehr netten Gräfelfinger und einem mir bislang unbekannten Bert (Pseudonym) aus Augsburg spiele ich eine Runde Tennis, bevor es mit den beiden sowie Fitnesscoach Apple für eineinhalb Stunden auf den Padelcourt geht. Ich liebe diesen Sport – nur leider meine Bandscheibe nicht ganz so sehr. Egal, es macht verdammt viel Spaß, nach und nach kommen Leute zum Zuschauen und zum Mitspielen. Die Geselligkeit ist beim Padel einfach auch großartig! Bert erzählt von zwei neuen Padelplätzen in seinem Verein, die am 1. Mai eröffnet werden. Auch er ist von diesem Sport infiziert. Doch das war’s noch nicht mit meinem Sportprogramm. Es folgt von 17-18 Uhr eine Stunde Therabandgymnastik mit Apple (natürlich im Stehen, wegen der Ovationen, denke ich), ehe ich wenig später erschöpft, aber glücklich meinem müden Körper einen Saunagang gönne. Was für ein, sorry, geiler Sporttag!
Danke, Nadine!
Der BTV-Reisepartner Patricio Travel unter Führung des Visionärs Wolfgang Riedel macht schon seit fast 30 Jahren einen verdammt guten Job. Die PAT-Destinationen sind für uns Tennisverrückte, die sich auch Zeit für sich selbst nehmen wollen, einfach perfekt. Doch was wäre eine perfekte Destination ohne die Empathie, die Leidenschaft und das Organisationstalent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Reiseveranstalters? Nadine und ihre Kolleginnen standen den Teilnehmern und Verantwortlichen des BTV-Camps quasi rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite. Alle Wünsche wurden erfüllt, das Ambiente am Galaabend war wunderschön. Danke Nadine, nächstes Jahr hoffentlich wieder! Ähm, Achtsamkeitscoach bist du aber nicht, oder?
Zeit für mich und mein Tennis
Die Philosophie der BTV-Tenniscamps lautet „Zeit für dich und dein Tennis“. So hat uns das Kerstin bei der Begrüßung mit auf den Weg gegeben. Hätte man eine Werbeagentur einen solchen Slogan entwickeln lassen, wäre man a) viel Geld losgeworden und hätte b) kein besseres Ergebnis bekommen. „Zeit für dich und dein Tennis“ ist in einer BTV-internen Diskussionsschleife entstanden und trifft haargenau den Punkt. Ich habe eine wunderbare Zeit erlebt, auf und abseits des Tennisplatzes, mit wunderbaren Menschen (ja, nicht nur die Gräfelfinger sind nett), wunderbaren Gesprächen, mit Chillen am Pool und zwei Runden Boule, mit kalten Getränken und heißen Saunagängen. Ich war beim Friseur und lag am Strand. Herz, was willst du mehr! Ich kann diese Woche allen Tennisbegeisterten nur wärmstens empfehlen!